Ansichten und Einsichten

Guter, dem Alter entsprechender Zustand, Leineneinband, Schutzumschlag und Buchrücken etwas bestoßen.

Unsere Auswahl ist ein Gang durch das reiche Lebenswerk Eugen Roths. Ein erster Abschnitt versammelt unter dem Titel "Menschen überall" heite "Ein-Mensch"-Verse und Gedichte vom "Wunderdoktor". Keiner entgeht dieser lächelnden Philosophie, die Lebensweisheit und Satire in einem ist: vorzügliche Medizin gegen alle Art von Herzenspein, da sie uns in einer Kur des Lachens nimmt. Unter dem Stichwort "Aus dem Lexikon meines Lebens" schließen sich Gedichte aus dem Band "Rose und Nessel", zwei längere Erzählungen , kurze Geschichten von Eugen Roths Sähnen und aus seinem "Lebenslauf in Anekdoten" an. Dann folgen "kleine Geschichten" und "kleine Gedichte", bayerischen Anekdoten und heitere zwei- und vierzeilige "Kleinigkeiten". Am Schluß stehen launige Verse aus "Gute Reise", die unsere Reisesitten und - unsitten aufs Korn nehmen. Im Nachwort macht sich der bekannte Literaturkritiker Joachim Kaiser Gedanken über Eugen Roths Ruhm. Er zählt ihn zur Familie der Pessimisten: Schopenhauer und Wilhelm Busch seien seine Ahnen, aber auch ein Schuß Heinrich Heine stecke in ihm: "das Vergnügen, mit dem man Rohts Protest hört, erschöpft sich nicht in der höchsat berechtigeten Freude am treffenden Ausdruck und am schlagenden Reim. Es hat vielleicht eine noch tiefere Bedeutung. Man Spürt: solande ein Mensch Lust und Muße findet, sich so zu beklagen, so lange kann nicht alles verloren sein."

Roman