Das Goldkind - Roman

guter gelesener Zustand, Mängelstempel

Die Großmutter nennt ihn nur "mein Gold"; auch sonst wird N. verhätschelt: von der Hausangestellten Elfriede, vom Großvater, dessen Laden er einmal erben soll. Einzige Ausnahme bildet die Mutter, die mit sich selbst beschäftigt ist und die Sorge für den Sohn gern anderen überlässt. N. fühlt sich als Auserwählter, als besonderes Kind, das Distanz zu anderen Kindern hält und dem die eigene Gesellschaft und die seiner Familie genügt.

Als die Familie zu den Verlierern des Wirtschaftswachstums gehört, Laden und Haus verkauft werden müssen, der Großvater stirbt und aus dem Hätschelkind ein Junge werden soll wie jeder andere auch, zeigt sich, wie wenig er gerüstet ist. Oberflächlich scheint er sich anzupassen, seinen Platz in Schule und Internat einzunehmen, aber im Grunde wartet er, dass das eigentliche Leben endlich beginnt und ihn wieder zum Mittelpunkt des Universums macht.

k.A.