Das kommt vom Küssen

Digipak mit leichten Abnutzungen an den Kanten. Sonst gepflegter Gebrauchtzustand.

Nervös, geradezu hysterisch schlagen die vier Herren plus Dame die Brücke zwischen Synthie-Gewummer und astreinem Punk. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob die Nutzung von arg dämlichen Bandnamen nicht doch schon wieder cool ist. Geschenkt. Entscheidend ist ja schließlich aufm Platz. Und da bieten Herpes zehn Songs, die auf höchst honorige Weise auf dufte Vorbilder verweisen: Die Goldenen Zitronen, Devo und auch Fehlfarben. Nervös, geradezu hysterisch schlagen die vier Herren plus Dame die Brücke zwischen Synthie-Gewummer und astreinem Punk. Hatten wir das nicht schon mal? Yep, die Ähnlichkeiten zu "Das (Herz) war Nihilismus" von Die Türen sind nicht von der Hand zu weisen. Die bekamen zwar reichlich Credits, der kommerzielle Erfolgszug fuhr aber ohne sie ab. Da liegt der Fall bei Herpes etwas anders: Eine Europa-Tournee und eine Einladung zum Londoner Playground Festival, dem Hipster-Event schlechthin, stehen jedenfalls schon zu Buche. Und Songs wie "Very Berlin" schaden im Ausland ja keineswegs. Und natürlich auch nicht bei der organischen Wucht dieses Debüts, das catchy runtergeht wie aus einem Guss und mit "Verstimmt II" einen veritablen Indiedisco-Hit bereithält. Ihr Sloganizing beherrschen die fünf Herpesler ebenfalls perfekt – es darf also losgehen.

Hans-A-Plast, Wire, Trio, Gang Of Four