Autor:
Verlag:
Leykam
Jahr:
2011
Seitenzahl:
472
ISBN:
9783701177011
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
In gut lesbarem Zustand. Mängel: kein Schutzumschlag; handschr. Notiz (" V. G + H 2014) auf der Innenseite; leicht schiefgelesen.
Aber der Inhalt (für den, der' s mag) entschädigt dafür.
Aber der Inhalt (für den, der' s mag) entschädigt dafür.
Artikelbeschreibung
Ich wollte einen Krimi mit Wiener Schmäh lesen - das ist gelungen.
... aus der Beilage „Beste Seiten“ zu Presse/Standard, erschienen anläßlich der BuchWien:
Was haben Borten und Fransen mit einem Wiener Krimi zu tun?
Mörderische Streifzüge durch das alte Wien
von Doris Maier
Es ist ein Blick in eine untergehende Welt: „Der Posamentenhändler“, das Debütwerk von Lizl Stein und Georg Koytek, entführt ins Wien der finsteren Grätzel ( 'Viertel' ), kleinen Einzelhändler und des aussterbenden Kleingewerbes. Dort ermittelt Detektiv Conrad Orsini im Mord an einem 85 Jahre alten Mann – dem letzten Wiener, der mit dem Handel von Posamenten sein Dasein fristete.
Heinrich Novak wird in seinem Geschäft am Spittelberg ermordet aufgefunden. Der Täter ist schnell ausgeforscht – ein gewöhnlicher Fall von Beschaffungskriminalität. Doch die Tochter des Posamentierers heuert einen Privatdetektiv an: Der Ex-Kriminalbeamte Conrad Orsini soll die zerstrittene Verwandtschaft durchleuchten, die es auf das Erbe abgesehen hat. Dabei stößt er auf die üblen Machenschaften von Immobilienspekulanten und auf Schwarzarbeiter, die zu einem Sklavenlohn schuften. Mit Hilfe seiner Exkollegin, der Polizeibeamtin Paula, für die er (jahrelang verdrängte) Gefühle hegt, bringt er Licht ins Dunkel.
Detektiv Conrad Orsinis hartnäckige, aber charmante Art zu ermitteln bringt diejenigen zum Sprechen, die sich ansonsten in ihre kleinen, altmodischen Läden zurückziehen, um dort einen wochenlangen Mittagsschlaf abzuhalten. Er ist ein eigensinniger Freigeist, der vor Jahren den Kriminaldienst quittiert hat und nun Spuren mitten durch das Wien der Kramer und Tandler folgt, um dem Tod des letzten Posamentenhändlers der ganzen Stadt auf den Grund zu gehen. Bei der vollbusigen Trafikantin erfährt der Schnüffler am meisten. Ihrem Redeschwall entkommt er allerdings nur durch Flucht. Da ergeht es ihm beim wortkargen Brennstoffhändler und seinem kohlegeschwärzten, hünenhaften Gehilfen ganz anders.
„Wie erlebt man Wien am eindringlichsten?“, könnte man sich angesichts dieser Lektüre fragen und den Krimi quasi als Stadtführer der anderen Art verwenden. Indem man sich die Stadt erwandert, sie zu Fuß durchschreitet, so wie Detektiv Conrad Orsini, wenn er nächtens wieder einmal von Schlaflosigkeit geplagt wird. Seine Stadt kennt er bis ins Detail. Wenn er seine Wohnung im dritten Wiener Bezirk verlässt, grüßt er beispielsweise die Trägerinnen der goldenen Weltkugel des Palais des Beaux Arts, ganz egal, ob sie gerade von der Sonne beschienen oder vom Regen durchnässt werden. Das ganze Buch durchströmt Lokalkolorit auf Schritt und Tritt, getragen von einer gewissen Wehmut nach der guten alten Zeit.
Heinrich Novak, der letzte Posamentenhändler Wiens, wird in seinem Geschäft im siebenten Wiener Gemeindebezirk ermordet aufgefunden. Die vermeintlichen Täter sind rasch gefasst und der Fall scheint erledigt, wäre da nicht eine Tochter des Ermordeten, die Ungereimtheiten bei der Erbschaft vermutet und Conrad Orsini, seines Zeichens ehemaliger Kriminalbeamter und nunmehriger Detektiv, mit Ermittlungen beauftragt. Bald schon entdeckt Orsini, dass da Einiges vertuscht werden soll, denn nicht nur in der Familie des Ermordeten gibt es dunkle Geheimnisse, sondern auch eine zwielichtige Bau- und Immobilienfirma scheint großes Interesse daran zu haben, in den vollständigen Besitz einiger vielversprechender Liegenschaften zu kommen. Im Krimi „Der Posamentenhändler“ wird ein Stück Wien gezeigt, das langsam verschwindet und von der Moderne überrollt wird. Einprägsam und äußerst spannend verstehen es die beiden Autoren den Leser in Bann zu ziehen.
... aus der Beilage „Beste Seiten“ zu Presse/Standard, erschienen anläßlich der BuchWien:
Was haben Borten und Fransen mit einem Wiener Krimi zu tun?
Mörderische Streifzüge durch das alte Wien
von Doris Maier
Es ist ein Blick in eine untergehende Welt: „Der Posamentenhändler“, das Debütwerk von Lizl Stein und Georg Koytek, entführt ins Wien der finsteren Grätzel ( 'Viertel' ), kleinen Einzelhändler und des aussterbenden Kleingewerbes. Dort ermittelt Detektiv Conrad Orsini im Mord an einem 85 Jahre alten Mann – dem letzten Wiener, der mit dem Handel von Posamenten sein Dasein fristete.
Heinrich Novak wird in seinem Geschäft am Spittelberg ermordet aufgefunden. Der Täter ist schnell ausgeforscht – ein gewöhnlicher Fall von Beschaffungskriminalität. Doch die Tochter des Posamentierers heuert einen Privatdetektiv an: Der Ex-Kriminalbeamte Conrad Orsini soll die zerstrittene Verwandtschaft durchleuchten, die es auf das Erbe abgesehen hat. Dabei stößt er auf die üblen Machenschaften von Immobilienspekulanten und auf Schwarzarbeiter, die zu einem Sklavenlohn schuften. Mit Hilfe seiner Exkollegin, der Polizeibeamtin Paula, für die er (jahrelang verdrängte) Gefühle hegt, bringt er Licht ins Dunkel.
Detektiv Conrad Orsinis hartnäckige, aber charmante Art zu ermitteln bringt diejenigen zum Sprechen, die sich ansonsten in ihre kleinen, altmodischen Läden zurückziehen, um dort einen wochenlangen Mittagsschlaf abzuhalten. Er ist ein eigensinniger Freigeist, der vor Jahren den Kriminaldienst quittiert hat und nun Spuren mitten durch das Wien der Kramer und Tandler folgt, um dem Tod des letzten Posamentenhändlers der ganzen Stadt auf den Grund zu gehen. Bei der vollbusigen Trafikantin erfährt der Schnüffler am meisten. Ihrem Redeschwall entkommt er allerdings nur durch Flucht. Da ergeht es ihm beim wortkargen Brennstoffhändler und seinem kohlegeschwärzten, hünenhaften Gehilfen ganz anders.
„Wie erlebt man Wien am eindringlichsten?“, könnte man sich angesichts dieser Lektüre fragen und den Krimi quasi als Stadtführer der anderen Art verwenden. Indem man sich die Stadt erwandert, sie zu Fuß durchschreitet, so wie Detektiv Conrad Orsini, wenn er nächtens wieder einmal von Schlaflosigkeit geplagt wird. Seine Stadt kennt er bis ins Detail. Wenn er seine Wohnung im dritten Wiener Bezirk verlässt, grüßt er beispielsweise die Trägerinnen der goldenen Weltkugel des Palais des Beaux Arts, ganz egal, ob sie gerade von der Sonne beschienen oder vom Regen durchnässt werden. Das ganze Buch durchströmt Lokalkolorit auf Schritt und Tritt, getragen von einer gewissen Wehmut nach der guten alten Zeit.
Heinrich Novak, der letzte Posamentenhändler Wiens, wird in seinem Geschäft im siebenten Wiener Gemeindebezirk ermordet aufgefunden. Die vermeintlichen Täter sind rasch gefasst und der Fall scheint erledigt, wäre da nicht eine Tochter des Ermordeten, die Ungereimtheiten bei der Erbschaft vermutet und Conrad Orsini, seines Zeichens ehemaliger Kriminalbeamter und nunmehriger Detektiv, mit Ermittlungen beauftragt. Bald schon entdeckt Orsini, dass da Einiges vertuscht werden soll, denn nicht nur in der Familie des Ermordeten gibt es dunkle Geheimnisse, sondern auch eine zwielichtige Bau- und Immobilienfirma scheint großes Interesse daran zu haben, in den vollständigen Besitz einiger vielversprechender Liegenschaften zu kommen. Im Krimi „Der Posamentenhändler“ wird ein Stück Wien gezeigt, das langsam verschwindet und von der Moderne überrollt wird. Einprägsam und äußerst spannend verstehen es die beiden Autoren den Leser in Bann zu ziehen.
Schlagworte
k.A.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren
Cornelius Hartz
Tickets:
2