DIE TAUSCHBÖRSE
Verlag:
Diogenes
Jahr:
1997
Seitenzahl:
207
ISBN:
9783257229530
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(196)

Artikel angeboten seit:
12.01.2009
Tickets:
5
Zustandsbeschreibung
Guter Zustand!
Artikelbeschreibung
Der Vorleser
OA 1995 Form Roman Epoche Moderne
In dem zuerst in den USA erschienenen Roman, in dessen Mittelpunkt eine seltsame Liebesgeschichte steht, setzt sich Bernhard Schlinkauch aus rechtsphilosphischer Sichtmit der Judenvernichtung im »Dritten Reich«, der Schuldfrage und dem Generationenkonflikt in den 1950/60er Jahren kritisch auseinander.
Inhalt: Der 15jährige Gymnasiast Michael Berg lernt Ende der 1950er Jahre in Heidelberg Hanna Schmitz kennen. Die 20 Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin kümmert sich um ihn, als ihm, an Gelbsucht erkrankt, auf dem Nachhauseweg übel wird. Wieder gesund besucht er sie und erlebt mit ihr seine erste Liebe. Bald entwickelt sich während der heimlichen Treffen in ihrer Wohnung ein Ritual, das der zunächst rein körperlichen Beziehung eine seelische Dimension gibt: Michael muss Hanna, über deren Vergangenheit er nur wenig erfährt, stets vor dem Liebesakt vorlesen.
Eines Tages verschwindet Hanna spurlos aus der Stadt. Erst Jahre später sieht er sie als Jurastudent in einem AuschwitzProzess wieder, wo sie mit anderen ehemaligen KZAufseherinnen unter Anklage steht. Im Gerichtssaal findet Michael die lang gesuchte Erklärung für Hannas ungeschickte Verteidigung und für viele ihrer Handlungen: Sie ist Analphabetin, verheimlicht dies aus Scham auch im Prozess und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihre Mitangeklagten, die ihr die Hauptschuld für ein grauenhaftes, schriftlich dokumentiertes Verbrechen zugeschoben haben, erhalten nur geringe Freiheitsstrafen.
Michael, der sich mitschuldig fühlt, schickt ihr regelmäßig Kassetten ins Gefängnis, die er mit Weltliteratur besprochen hat. Anhand der Kassetten lernt Hanna autodidaktisch lesen und schreiben und beginnt sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinander zu setzen. Nach 18 Jahren Haft nimmt sie sich kurz vor ihrer Entlassung das Leben.
Wirkung: Mit seinem Roman gelang Schlink ein internationaler Sensationserfolg, wie ihn die deutsche Gegenwartsliteratur seit dem Erscheinen R Der Blechtrommel von Günter Grass nicht mehr erlebt hatte. Der Vorleser, der in 27 Sprachen übersetzt eine Millionenauflage erreichte und mit zahlreichen Preisen (u. a. Prix Laure Bataillon, Ehrengabe der Heinrich HeineGesellschaft) ausgezeichnet wurde, prägte wesentlich das Deutschlandbild im Ausland. C. H.

Pressestimmen
"Bernhard Schlinks Vorleser ist neben der Blechtrommel von Günter Grass wahrscheinlich der international erfolgreichste Roman eines lebenden deutschen Schriftstellers. Eine unaufdringliche Metapher für deutsche Verstrickungen, wie überhaupt Schlink es meisterhaft versteht, das bewußtlose Schweigen der Deutschen in den fünfziger und sechziger Jahren durch seine atmosphärisch dichte Prosa zum Reden zu bringen. Das Buch ist gescheit, geschickt gebaut und sensibel für unausgesprochene Gefühle: eine im Deutschen seltene Verbindung." (Der Tagesspiegel) "Dieser Höhenflug ist einzigartig: Hanna Schmitz und Michael Berg wer hätte gedacht, daß die beiden einmal zu den berühmten Liebespaaren der Weltliteratur zählen würden? Bernhard Schlinks Der Vorleser markiert für die deutsche Literatur eine Zäsur. Erstmals seit der Blechtrommel und Siegfried Lenz' Deutschstunde gibt es wieder einen Weltbestseller made in Germany, ein Buch also, aus dem Amerikaner und Japaner, Franzosen und Inder ihr Deutschlandbild beziehen." (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)

Zehn Jahre hatte ich es im Schrank, bevor ich es kürzlich innerhalb von zwei Tagen gelesen habe.

Die klare, konservative Sprache lassen keinen Raum für Schonung oder Ablenkung von der Handlung und den dazugehörigen Gedanken (aus der Retrospektive). Und genau das macht dieses Buch für mich aus. Ich begann es zu lesen nur wenige Stunden, nachdem ich ein sehr "sprachlastiges" Buch beendet hatte. Die Wirkung war enorm: als käme man aus dem Märchenwald zurück in die Fabrik.

Es dauerte einige Seiten, bis ich genau das zu schätzen lernte und als so gewollt erkannte. Dieses Buch soll/kann jeden erreichen, der es liest. Relativ kurze, klare Sätze, distanzierter Erzählstil, stets realistisch und sachlich, der keinen Unterschied macht zwischen einer erotischen Szene im Bad oder einer Prozesschilderung.


Der erste Teil handelt von der Liebesbeziehung des Erzählenden zu einer zwanzig Jahre älteren Frau Hanna. Der zweite Teil setzt sich mit juristischen und philosophischen Aspekten des Hintergrundes auseinander. Die eigentliche Geschichte wird eher nebenbei und nur insoweit nötig im Raffer zu Ende erzählt.
Schlagworte
Der Vorleser Bernhard Schlink

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