Autor:
Verlag:
Verlag Volk und Welt
Jahr:
1983
Seitenzahl:
349
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
Leserillen im Buchrücken, Kanten etwas bestoßen, altersbedingte Seitenbräunung
Artikelbeschreibung
Diese Sommerferien will Reine Larsson nach seinen Vorstellungen verbringen, er wird nicht, wie von seiner Mutter geplant, ins Ferienlager auf die "Insel der Kinder" fahren. Während die Mutter ahnungslos in ihren Urlaub aufbricht, bleibt Reine allein zurück in Stockholm. Er schreibt eine Absage ans Ferienlager und seiner Mutter beruhigende, fingierte Briefe von der "Insel der Kinder". Ihre Wohnung in einem Vorort von Stockholm macht Reine zu seinem geheimen Hauptquartier und unternimmt von dort aus tägliche Streifzüge in die Stadt, wo ihm vor allem die Hamburger-Lokale als Stützpunkte dienen. Reine, er ist elf Jahre, will die Zeit vor der von ihm gehaßten und gefürchteten Pubertät für Forschungen ganz eigener Art nutzen: der vaterlose Junge möchte herausfinden, wer sein Vater war (er tippt auf Dag Hammarskjöld), er möchte ungestört über das Leben und über den Tod nachdenken (ist es einem Menschen technisch überhaupt möglich, mit Engelsflügeln zu fliegen?), er zerbricht sich den Kopf über die Beziehungen der Erwachsenen zueinander, die Existenzprobleme seiner Mutter und ihren schlechten Geschmack bei der Auswahl der Onkel.
Bei seinen Streifzügen und den Bemühungen, Geld für den täglichen Hamburger zu organisieren, knüpft Reine Kontakte der verschiedensten Art. Er arbeitet bei einigen Damen und hilft ihnen Kranzschleifen beschriften, er zieht mit einem Wandertheater durch die Stadt, lernt eine Gang von stehlenden, Schnaps trinkenden Kindern kennen und gerät unter die Rocker, und er fühlt sich oft sehr allein. Reines Erlebnisse, komisch und traurig, absurd und schmerzhaft realistisch, grausam und zärtlich, sind nicht von der Art, wie sie fürsorgliche Eltern für ihr Kind aussuchen würden. Die Insel der Kinder, die Reine in diesen Sommerferien kennenlernt, ist isoliert in der Welt der Erwachsenen, in der er sein Recht fordert und seine Anständigkeit zu bewahren sucht. Er tut dies mit Charme und Phantasie, Witz und einer Spur von Traurigkeit.
Er gewinnt den Leser völlig für sich, nicht zuletzt liegt das an der schwungvollen, genau den Ton treffenden Sprache des Autors. Reine könnte ein jüngerer, ein lebenstüchtigerer Bruder von Salingers "Fänger im Roggen" sein.
Bei seinen Streifzügen und den Bemühungen, Geld für den täglichen Hamburger zu organisieren, knüpft Reine Kontakte der verschiedensten Art. Er arbeitet bei einigen Damen und hilft ihnen Kranzschleifen beschriften, er zieht mit einem Wandertheater durch die Stadt, lernt eine Gang von stehlenden, Schnaps trinkenden Kindern kennen und gerät unter die Rocker, und er fühlt sich oft sehr allein. Reines Erlebnisse, komisch und traurig, absurd und schmerzhaft realistisch, grausam und zärtlich, sind nicht von der Art, wie sie fürsorgliche Eltern für ihr Kind aussuchen würden. Die Insel der Kinder, die Reine in diesen Sommerferien kennenlernt, ist isoliert in der Welt der Erwachsenen, in der er sein Recht fordert und seine Anständigkeit zu bewahren sucht. Er tut dies mit Charme und Phantasie, Witz und einer Spur von Traurigkeit.
Er gewinnt den Leser völlig für sich, nicht zuletzt liegt das an der schwungvollen, genau den Ton treffenden Sprache des Autors. Reine könnte ein jüngerer, ein lebenstüchtigerer Bruder von Salingers "Fänger im Roggen" sein.
Schlagworte
k.A.
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Julia Dippel
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