Die Zukunft von gestern - Betrachtungen über einen ungeschriebenen Roman

Sehr guter Zustand, nur leichte Lagerspuren. Am Schnitt leicht angestaubt, schwarzer ME-Filzstiftstrich am unteren Schnitt, Schutzumschlag an den Kanten geringfügig bestoßen. Schönes Exemplar, sauber, nicht schief, ohne Anstreichungen, Eintragungen, Flecken oder andere Beschädigungen.

Was wäre, wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte?

Seit Beginn seines Schreibens hat sich Harry Mulisch mit dem Nationalsozialismus befasst, der als zentrales Thema in seinen Romanen und Reportagen immer wiederkehrt. »Die Zukunft von gestern« war der Titel für einen geplanten Roman, in dem die Nazis den Krieg gewonnen haben und der Protagonist versucht, einen Roman zu schreiben, der davon handelt, wie die Welt aussehen könnte, wenn die Nazis den Krieg verloren hätten. Jahrzehntelang sammelte Mulisch für dieses Projekt Material, recherchierte und schrieb Entwürfe, bis er sich schließlich eingestehen mußte, daß der geplante Roman gescheitert war. Anhand der Notizen und Aufzeichnungen spürt der Autor seinen vergeblichen Bemühungen nach. Warum war es für ihn nicht möglich, diesen Roman zu schreiben? Was hat ihn überhaupt dazu getrieben, sich an dieses Vorhaben zu wagen? In der Suche nach einer Antwort auf diese Fragen gibt Mulisch nicht nur Einblick in die Entstehung eines Romans, sondern entwickelt vor dem Hintergrund autobiographischer Aufzeichnungen aus der Nachkriegszeit erstaunliche Szenarien und kleine Reportagen, die von einem Besuch einer Wagner-Oper in Bayreuth bis zu einem Interview mit dem Baumeister Hitlers Albert Speer reichen und schließlich im Pariser Mai 1968 enden, als der Autor in der Nacht umherirrt und eine Ahnung davon bekommt, wie ahnungslos sein Romanheld tatsächlich gewesen wäre.

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