Instinct

Sehr gut!

Ich bin bereits 2011 durch die im Internet veröffentlichte, grandiose Single 'Mother Protect' auf Niki & The Dove gestoßen, danach entdeckte die vielversprechende, solide 'The Drummer EP'. Umso gespannter war ich nun auf das Debut-Album des schwedischen Duos.
Anfangs war ich leicht enttäuscht über die Trackliste des Albums, deren Großteil von Songs ich durch besagte EPs bereits kannte - aber diese Songs mussten einfach auf das Album, sehr verständlich. So konzentrierte ich mich zuerst mehr auf die 'neuen' Songs, wie die erste Single 'Tomorrow'. Eine gute Midtempo Nummer mit märchenhaften Synthie-Sounds, beiweitem aber nicht der beste Song. Einmal gewöhnt an dessen 80er-Kitsch, der auch auf ein paar anderen Songs zu hören ist - auf dem etwas zu gut gemeintem Album Cover sogar zu sehen ist - finden sich auf 'Instinct' viele Perlen, die sich geradezu hymnisch entwickeln. 'Somebody', 'DJ, Ease My Mind' oder 'Under The Bridges' laden auf die Tanzfläche ein und machen Spaß.
Langsamer geht es beispielsweise auf 'Last Night' zu. Dessen tolles Outro, und auch das Video zu 'The Drummer' lassen Kate Bush Einflüsse nicht abstreiten, viele Vocal-Details im Hintergrund erinnern mich in positivem Sinne an sie. Geklaut wirkt das aber nicht, Niki & The Dove haben auf diesem Debut bereits ihren eigenen Sound definiert, besonders die Wandelbarkeit und Wiedererkennbarkeit der Stimme der Frontfrau tragen dazu bei. Fast kein Song langweilt mich, von Anfang bis Ende.
Ich empfehle die Deluxe Edition des Albums, die Bonus Songs 'Everybody's Talking' und vor allem 'All This Youth' sind allesamt Album-würdig, für mich sogar besser als beispielsweise 'Love To The Test', der einzige Song den ich eher wegdrücke.
Die größten Highlights sind für mich 'Mother Protect', 'The Fox' und 'The Drummer'.
Unbedingt reinhören, 'Instinct' ist eins der besten Pop-Alben des Jahres - natürlich aus Schweden.

Karin Dreijer, The Knife, Fever Ray