Italienische Bekenntnisse: Die Baronessa, die Eisfrau und der rote Premier, 2 Audio-CDs

gut, 2 CDs

Dem langjährigen Korrespondenten der Süddeutschen Zeitung gelingt in seinem Text etwas Außergewöhnliches: Er verstärkt durch seine oft pointierten Essays nicht nur die Sehnsucht der Deutschen nach Italien, sondern zwingt manches Mal auch zum erstaunten Kopfschütteln, was wiederum das Interesse an "bella italia" nur noch mehr verstärkt. Egal ob er das Geheimnis der italienischen Espressobar lüftet, für mich übrigens das stärkste Kapitel im ganzen Text, oder den Kampf einer Adligen gegen die kalabresische 'ndrangheta schildert, stets besticht Brill durch eine hohe Einfühlungsgabe in die italienische Mentalität. Der Autor verliert dabei nie die Perspektive des selbst staunenden Betrachters aus den Augen. Oberschullehrerhafte Unterweisungen und Einführungen in die italienische Lebensweise sind ihm zuwider. Er nimmt, und das gelingt bei einer unterhaltsamen Reiselektüre nur den wenigsten Autoren, den Leser behutsam mit auf die Reise durch das Land wo die Zitronen blühen. Kurzum: Brill gelingt es, das Interese der Deutschen nach Italien zu verstärken und dies in einer höchst angenehmen und unterhaltsamen Art und Weise.

k.A.