DIE TAUSCHBÖRSE

RAMSES. Der Sohn des Lichts (Band 1)

Verlag:
Rohwohlt (Bertelsmann)
Jahr:
1998
Seitenzahl:
446
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Anbieter:

Artikel angeboten seit:
26.04.2007
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
ungelesen, aber kleiner Knick am Buchrücken bzw. Einband
Artikelbeschreibung
Der Pharao Ramses II, der Sohn des Lichts, regierte vor über 3.000 Jahren eines der ältesten und dauerhaftesten Weltreiche der Menschheitsgeschichte. Unter seiner ungewöhnlich langen Regentschaft von 66 Jahren erreichte Ägypten einen beispiellosen Höhepunkt politischer und kultureller Macht.
Christian Jacq, französischer Ägyptologe und Romancier, veröffentlicht nun im Wunderlich Verlag den ersten Band eines 5-teiligen Zyklus' in sich abgeschlossener Romane über das Leben dieses außerordentlich bemerkenswerten Menschen. Behutsam nähert er sich der monumentalen Persönlichkeit dieses Mannes. Das erste Buch setzt sich mit dem Jugendlichen Ramses auseinander, seinen Lehrjahren, seiner Entwicklung zum späteren Pharao und Gottkönig. Nüchtern und klar fängt Jacq den Reifeprozess des Heranwachsenden ein. Viel Raum nimmt sein Verhältnis zu seinem Vater Sethos I ein, der ihn durch eine Reihe von Prüfungen und Aufgaben vorsichtig auf sein schwieriges Amt vorbereitet.

Moses, der Hebräer, Ameni, der königliche Sandalenträger, Setaou, der Schlangenkundige, Acha, der begnadete Diplomat und Chenar, der ältere Bruder sind die Protagonisten des Romans. Ramses verliebt sich unsterblich in die scheue und bescheidene Nefertari, seine göttliche Gemahlin, der er später ganze Tempelanlagen bauen lässt.

Jacq beschreibt feinfühlig und ernsthaft den Werdegang eines Titanen und überfrachtet seinen Roman, vielleicht sogar bedauerlicherweise, nicht mit seinem unzweifelbar fundierten ägyptologischen Fachwissen.

Der erste Teil des Zyklus macht den Leser auf einen bedeutenden Mann neugierig, der in seinen alltäglichen Lebensäußerungen ein völlig normaler Mensch zu sein scheint, jemand, der nach allen Richtungen offen ist, der mit Anteilnahme und Interesse seine Umwelt wahrnimmt und zu keinem Zeitpunkt in den Verdacht des Größenwahns oder der Selbstüberschätzung gerät. Wer sich einmal eingelesen hat, der wird sich auf die kommenden Bände mit Sicherheit freuen.

Christian Jaq schreibt als wäre er der Hofschreiber von Ramses und als würde der große Pharao persönlich ihn dafür bezahlen, dass er seine Taten lobt und preist.
Und genau das liebe ich an diesem Buch.
Stets hatte ich das Gefühl, als würde ich eine uralte Erzählung lesen, die irgendein Ägyptologe in eine modernere Fassung übersetzt hat. Der Schreibstil, die Wortwahl und die Art wie Ramses vor dem geistigen Auge des Lesers ersteht, sind ganz bewusst so gewählt, als wären sie aus der Perspektive eines nahestehenden Bewunderers verfasst.

Ramses ist der außergewöhnliche Held der Erzählungen. Er wird als sympathischer, weiser und gerechter Herrscher dargestellt und die Dinge, die er in die Hand nimmt wenden sich stets zum Guten, auch wenn es manchmal brenzlig steht oder große Gefahr droht. Ramses stellt das Wohl seines Volkes stets vor sein eigenes. Er ist der Hüter des Friedens und ein gläubiger Diener der Götter, die lebendig und mächtig sind in Jaqs Schilderungen. Das Handwerk und die Religion, ja alle Sitten und Gebräuche der hohen und niederen Menschen werden einem so nahe gebracht als würde man mitten unter ihnen ein sorgenfreies und behütetes Dasein an den Ufern des Nils leben.
Freilich diese Darstellung von Ramses II ist historisch bei weitem nicht korrekt und schon gar nicht objektiv, aber sie ist eine gewollte und sehr gelungene Hommage an den großen Pharao. Hier schwingt eine Verehrung und Bewunderung für den Sohn des Lichts mit, wie sie gewiss viele Menschen der damaligen Zeit für ihren göttlichen Pharao empfunden haben.
Christian Jaqs Romanreihe über Ramses ist geradezu durchdrungen von diesem längst vergangenen Denken und Fühlen und macht das alte Ägypten lebendiger und fühlbarer als jede noch so gut recherchierte Dokumentation. Der Sohn des Lichts ist vielleicht kein authentischer Roman über Ramses aber dafür ist er inspiriert und beseelt, was ihn für mich wertvoller macht als jede wahrheitsgetreue Auflistung von Zahlen und Daten.

Meine Empfehlung daher: Am besten alle fünf Bände, die zur Ramses-Reihe gehören auf einmal kaufen. Denn im Nu ist man mitten im alten Ägypten gelandet und der einzige Ärger, der einem dann noch widerfahren kann, ist der, dass das Buch zu Ende ist und man die Fortsetzung nicht parat hat.
Schlagworte
k.A.