Interpret:
206
Komponist:
206
Label:
ZickZack
Jahr:
2011
EAN:
4047179532921
Medium:
1 CD
Sprache:
Deutsch
Verzeichnis:
1 : Keine Sonne Keine Cola
2 : Hallo Hoelle
3 : Goldjunge
4 : Kratzer To The Top
5 : Silbermuehle
6 : Der Junge Von Heute
7 : Dauerwerbesendung
8 : Blutig Im Schnee
9 : Baader
10 : Erdbeerlounge
11 : Borniert
12 : Kaeltester Tag Der Welt
13 : Sachlich
14 : Republik Der Heiserkeit
2 : Hallo Hoelle
3 : Goldjunge
4 : Kratzer To The Top
5 : Silbermuehle
6 : Der Junge Von Heute
7 : Dauerwerbesendung
8 : Blutig Im Schnee
9 : Baader
10 : Erdbeerlounge
11 : Borniert
12 : Kaeltester Tag Der Welt
13 : Sachlich
14 : Republik Der Heiserkeit
Zustandsbeschreibung
Digipak mit ganz leichten Abnutzungen an den Kanten. Die CD hat wenige klitzekleinste Kratzer, spielt aber problemlos ab. Sonst gepflegter Gebrauchtzustand.
Artikelbeschreibung
Sie kommen aus Halle und Leipzig, der Sänger/Gitarrist Timm Völker ist ein knochig gebauter, schlaksiger Typ, prä-androgyn wie der frühe Dylan und mit einer einzigartigen, frischen Stimme gesegnet, deren Kehlkopfigkeit ganz sicher Auswirkungen auf den Plattentitel hatte. Er ist Anfang 20, Bassist Leif Ziemann Anfang 40. Dazu gesellt sich Florian Funke am ökonomisch ausgesatteten und vor allem gespielten Schlagzeug. Wenn mich nicht alles täuscht, haben diese 3 Menschen mit "Republik der Heiserkeit" eine der besten deutschsprachigen Veröffentlichungen des Jahres hingelegt und das auch noch mit einer ganz großartigen Produktion von TOBIAS LEVIN im Rücken. Es sind die guten alten Post-Punk-Zutaten, aus denen die musikalisce Basis besteht: Minimalismus, Knappheit und Präzision. Eine angezerrte Baßgitarre macht die Melodieführung, die Gitarrensounds sind eher dünn und perkussiv, wie durch den Raum zischende Glassplitter, an denen man sich böse Ratscher holen kann. Bei genauerem Hinhören denkt man tatsächlich öfter an STEVE ALBINI als an ANDY GILL, aber GANG OF FOUR sind zum 1000sten Mal eine Referenz. Ebenso die frühen WIRE. Man müßte ja bald denken, daß einem Platten mit diesem Einflußspektrum irgendwann auch mal auf den Sack gehen, aber wenn sie so gut gemacht sind wie "Republik der Heiserkeit", dann macht diese Mixtur doch gleich wieder süchtig. Gut, daß einem das Album in dieser Hinsicht entgegenkommt: 14 Nummern in knapp über 30 Minuten ist ein Quotient, der zum Wieder- und Wiederauflegen einlädt, ja nötigt. Unter der harschen Oberfläche der 206-Musik blitzen kleine Pop-Momente auf, und Timm Völkers Lines haben Soul-Potential, ohne daß die new-wavige Distanziertheit je ganz verloren gehen würde. Es wird nirgends gefällig, es ist aber auch nicht verschroben und verschratet. Es birgt sogar eine optionale Sexiness. Das Songwriting glänzt durch Ausgespartheit, die mehrmaliges Hören erfordert, aber dann sind am Ende eigentlich nur Hits auf dieser Platte. Und, als ob man das noch erwähnen müßte, die meist düsteren Texte sind intelligent, direkt und glaubwürdig. Sehr offensichtlich dem inneren Kosmos des Sängers entsprungen, der es mit sich und der Welt wohl auch nicht immer leicht hat. Massive Empfehlung an alle, die sich durch meine Beschreibungen angesprochen fühlen!
Schlagworte
New Wave, Post Punk, Gang Of Four, Wire