Autor:
Verlag:
Reclam, Philipp
Jahr:
2002
Seitenzahl:
207
ISBN:
9783379007924
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
neuwertig
Artikelbeschreibung
26 Jahre hat Kasha Florence nicht mehr gesehen, jetzt kommt sie auf Bitten ihrer früheren Nebenbuhlerin ins inzwischen abgewrackte Restaurant Pacific am ehemaligen Yachthafen im australischen Sydney. Florence will Kasha ("Du und dein Pathos!") vor der Unendlichkeit des Meeres eine Frage stellen: Es geht um Colin Lamont, vor einem Vierteljahrhundert ein "junger, fragiler, unglaublich stolzer und doch so verletzlicher Mann", den Florence liebte und mit dem Kasha verheiratet war. Aber das ist lange her. Inzwischen ist Colin tot, doch in der schmerzhaften Erinnerung von Florence lebt er weiter.
Der 41-jährige österreichische Autor Robert Schneider macht es seinen Rezensenten und Lesern leicht. Als Colin -- bei der ersten Begegnung mit Florence im Pacific -- redet, da wandern Schatten über sein Gesicht, die Abschied und Tod gleichermaßen implizieren: "Diese Schatten entstanden vom Widerschein der Abendsonne, die dort draußen, weit draußen am Horizont verschwand". Und die Schatten der Vergangenheit sind es natürlich, die auch der Titel heraufbeschwört. Derart simpel und holprig in der Metaphorik geht es weiter; wohlklingend an Schneiders Prosa sind allein die ausgesucht schillernden Namen der Helden, die über den wellenlosen Wassern einer seltsam bemühten Sprache schweben. Da notiert eine der Figuren, dass es mit einer Frau "einfach irgendwie spirituell" gewesen sei. "Ich mag den Kummer Ihrer Augen", heißt es im Dialog. Und am Ende steht "Leben Sie Ihre Liebe! Leben Sie sie jetzt!" als klägliche, doppelt mit Rufzeichen gehämmerte Lebensweisheit.
So viel ist sicher: Die "Wahrheit in Worten" hat Schneider mit Schatten nirgendwo getroffen. Vielmehr senken sich von der ersten Seite an die überdunklen Schatten des Klischees auf Schneiders Prosa. Worin nun die Frage von Florence besteht, wird allerdings nicht verraten. Vielleicht will ja ein Fan von Schlafes Bruder oder Die Luftgängerin das Buch doch noch lesen.
Der 41-jährige österreichische Autor Robert Schneider macht es seinen Rezensenten und Lesern leicht. Als Colin -- bei der ersten Begegnung mit Florence im Pacific -- redet, da wandern Schatten über sein Gesicht, die Abschied und Tod gleichermaßen implizieren: "Diese Schatten entstanden vom Widerschein der Abendsonne, die dort draußen, weit draußen am Horizont verschwand". Und die Schatten der Vergangenheit sind es natürlich, die auch der Titel heraufbeschwört. Derart simpel und holprig in der Metaphorik geht es weiter; wohlklingend an Schneiders Prosa sind allein die ausgesucht schillernden Namen der Helden, die über den wellenlosen Wassern einer seltsam bemühten Sprache schweben. Da notiert eine der Figuren, dass es mit einer Frau "einfach irgendwie spirituell" gewesen sei. "Ich mag den Kummer Ihrer Augen", heißt es im Dialog. Und am Ende steht "Leben Sie Ihre Liebe! Leben Sie sie jetzt!" als klägliche, doppelt mit Rufzeichen gehämmerte Lebensweisheit.
So viel ist sicher: Die "Wahrheit in Worten" hat Schneider mit Schatten nirgendwo getroffen. Vielmehr senken sich von der ersten Seite an die überdunklen Schatten des Klischees auf Schneiders Prosa. Worin nun die Frage von Florence besteht, wird allerdings nicht verraten. Vielleicht will ja ein Fan von Schlafes Bruder oder Die Luftgängerin das Buch doch noch lesen.
Schlagworte
k.A.
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