DIE TAUSCHBÖRSE
Verlag:
Rogner & Bernhard bei Zweitausendeins
Jahr:
1992
Seitenzahl:
560
ISBN:
9783807702247
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Anbieter:

Artikel angeboten seit:
23.06.2024
Tickets:
4
Zustandsbeschreibung
So gut wie neu: nicht schief, Schutzumschlag an der oberen Kante minimal bestoßen.
Artikelbeschreibung
Der erste große Roman von T.C. Boyle, mit dem er seinen literarischen Durchbruch erzielte.

„Während die meisten jungen Schotten seines Alters Röcke lüpften, Furchen pflügten und die Saat aussäten, stellte Mungo Park dem Emir von Ludamar, Al- Hadsch’ Ali Ibn Fatoudi, seine bloßen Hinterbacken zur Schau. Man schrieb das Jahr 1795. Georg III. beschmierte in Schloß Windsor mit seiner Spucke die Wände...“

So beginnt T. Coraghessan Boyle sein Buch über die Entdeckungsreisen des Schotten Mungo Park nach Afrika von 1795 bis 1806 — eine geradezu programmatische Eröffnung der Erzählung: der Blick auf die Kehrseite der Geschichte, auf die sonst gern schamvoll verborgenen Details. Denn als Park nach Jahren aus Afrika heimkam, wo er den Niger erforscht hatte, zu dem noch nie ein Weißer vorgedrungen war, veröffentlichte er einen Reisebericht, der sich nach der Devise „Wo ein Engländer ist, ist auch England“ so lahm liest, als sei der Entdeckungsreisende von einem Ausflug ins Londoner Völkerkundemuseum zurückgekehrt. Gegen diese vornehme Nüchternheit läßt Boyle nun alle Dürreteufel und Wasserungeheuer Afrikas, alle in Jauche- und Absinthpfützen hausenden Gespenster Londons los, um ein Panorama auszubreiten, das so drastisch und schwarz-humorig, so überbordend und überraschend ist wie der Lauf jenes damals unbekannten Flusses selbst. Und wie eine Wassermusik mit obligatem Feuerwerk strömt, braust, rinnt, tost, sprudelt und donnert ein ungeheures Typenarsenal über den Leser weg, das die mäandernden Wege der Handlung mal fördert, mal hindert, mal umspielt: darunter Johnson, der literarisch hochgebildete ehemalige Sklave und Sancho Pansa Mungo Parks; Fatima, die tonnenschwere Maurin, deren Gewänder wenig kleiner als ihre Zelte sind; Ailie, Mungos „ferne Geliebte“, die sie auch als seine Frau und Mutter seiner Kinder bleibt; und last not least Ned Rise — der Abschaum aus der Londoner Gosse, Spiegelbild und Widerpart Mungos, dessen Irrungen und Wirrungen durchs damalige London mit Blooms Wanderungen in Joyces „Ulysses“ verglichen worden sind. „Irisch-barock“ wurde denn auch Boyles Buch genannt, und neben Joyce und Thomas Pynchon hat man John Irving, Gabriel Marquez und John Barth als seine Ahnen genannt. „Publishers Weekly“ pries das Buch als einen Dickens-Roman aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Doch den schrieb ein junger Amerikaner, auf den sich der Blick der literarischen Welt voll Spannung richtet.
Schlagworte
Entdecker Entdeckungsreisen Niger Afrika Schottland England London historischer Roman

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