Autor:
Verlag:
Ullstein
Jahr:
2002
Seitenzahl:
365
ISBN:
9783550083891
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
gut erhalten
Artikelbeschreibung
Bethlehem, am Milleniumswechsel: Zeitgleich mit dem Feuerwerk werden 2.000 weiße Tauben frei gelassen. Kein guter Einfall, wie sich bald erweisen sollte. Die Menge traute ihren Augen nicht, als es Schlag zwölf an diesem symbolträchtigen Ort gebratene Tauben vom Himmel hagelte! Ihr Freund sprach beunruhigt von einem ausgesprochen schlechten Omen für den Frieden. Der Autorin jedoch, die das Spektakel vom Balkon ihrer Wohnung aus betrachtete, war längst klar, dass es, auch ohne den makabren Zwischenfall, in dieser Region für lange Zeit keinen Frieden geben würde.
Gewappnet mit zähneknirschendem Humor und jeder Menge unbequemer Fragen im Gepäck, beginnt Angelika Schrobsdorff, die "beharrliche Pessimistin, sprich Realistin", die innere Reise durch ihr geliebtes, gelobtes und häufig verhasstes Land. Eine Bestandsaufnahme geraubter Illusionen liegt vor ihr. Wann, so fragt sich die 1983 nach Israel Ausgewanderte, lief alles aus dem Ruder? Am Ende der ersten Intifada? Bei Rabins Handschlag mit Arafat im Weißen Haus? Als die beiden Feinde sich die Hände reichten, konnte selbst Frau Schrobsdorff im heimischen Jericho beim Betrachten der Fernsehbilder die Tränen nicht zurückhalten, obwohl sie ahnte, dass die von Amerika erzwungene Geste in ihrem Land nicht das Geringste ändern würde.
Beständige Zweifel nagen an ihr, als deutsche Jüdin im Land der Opfer Kritik zu üben, angesichts der "moralisch untragbaren" Zustände, die dem jüdischen Volk unvergleichlich mehr Schaden als Nutzen brächten. Der befreundete palästinensische Arzt in Ramallah fällt ihr ein, der, inzwischen von Apathie befallen, längst den Glauben aufgegeben hat, "diese zwei Völker zu einer Verständigung führen zu können".
Melancholischer Reise- und Zustandsbericht einer Mahnerin und Kämpferin, geprägt auch von den ständigen Malaisen im Kampf gegen das eigene Älterwerden, an dessen Ende eine "wunderbare Traurigkeit" steht, die sie in ihrem Jerusalem wohl bis ans Ende begleiten wird -- wie sie fürchtet. --Ravi Unger
Gewappnet mit zähneknirschendem Humor und jeder Menge unbequemer Fragen im Gepäck, beginnt Angelika Schrobsdorff, die "beharrliche Pessimistin, sprich Realistin", die innere Reise durch ihr geliebtes, gelobtes und häufig verhasstes Land. Eine Bestandsaufnahme geraubter Illusionen liegt vor ihr. Wann, so fragt sich die 1983 nach Israel Ausgewanderte, lief alles aus dem Ruder? Am Ende der ersten Intifada? Bei Rabins Handschlag mit Arafat im Weißen Haus? Als die beiden Feinde sich die Hände reichten, konnte selbst Frau Schrobsdorff im heimischen Jericho beim Betrachten der Fernsehbilder die Tränen nicht zurückhalten, obwohl sie ahnte, dass die von Amerika erzwungene Geste in ihrem Land nicht das Geringste ändern würde.
Beständige Zweifel nagen an ihr, als deutsche Jüdin im Land der Opfer Kritik zu üben, angesichts der "moralisch untragbaren" Zustände, die dem jüdischen Volk unvergleichlich mehr Schaden als Nutzen brächten. Der befreundete palästinensische Arzt in Ramallah fällt ihr ein, der, inzwischen von Apathie befallen, längst den Glauben aufgegeben hat, "diese zwei Völker zu einer Verständigung führen zu können".
Melancholischer Reise- und Zustandsbericht einer Mahnerin und Kämpferin, geprägt auch von den ständigen Malaisen im Kampf gegen das eigene Älterwerden, an dessen Ende eine "wunderbare Traurigkeit" steht, die sie in ihrem Jerusalem wohl bis ans Ende begleiten wird -- wie sie fürchtet. --Ravi Unger
Schlagworte
k.A.
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