Zum Umgang mit den Westwallanlagen

WIE NEU, mit zahl. Abb.

Mythos Westwall Ab 1936 wurde der Westwall von nationalsozialistischen Massenorganisationen als gigantische Verteidigungsanlage mit zehntausenden Bunkern und Panzersperren errichtet. Das völlig unrealistische Bild einer drohenden Invasion durch französische Truppen und vermeintliche Erfahrungen aus dem 1. Weltkrieg mussten als Begründung herhalten. Als militärische Anlage hatte der Westwall jedoch tatsächlich wenig Nutzen. Als Exempel für Massenmobilisierung und logistische Herausforderungen sowie als ein weiterer Markstein im Aufbau populärer NS-Symbolik und mythen war er wichtig. Wie erfolgreich die Mythenbildung war, ist noch heute an mancher Militaria-Sammlung oder der Bezeichnung als Kleinod deutscher Geschichte abzulesen. In den Hintergrund gerät dabei oft, welche Bürden die lokale Bevölkerung auf sich nehmen musste und wie die eigene Bevölkerung als disponible Masse eingesetzt wurde. Das SS-Sonderlager Hinzert, das später zum KZ wurde, ist im Zusammenhang mit Disziplinarmaßnahmen um den Westwallbau entstanden und ist für die Landeszentrale für politische Bildung eine direkte Verbindung ihrer Kernarbeit mit dem Thema dieser Broschüre.

Westwall, 2 Weltkrieg