Zum Wohle der Nation

Ungelesen mit leichten Lagerspuren.

Nach den bewegten Sechzigern, den wilden Siebzigern, den kalten Achtzigern und der nationalen Wiedererweckung zu Beginn der Neunziger wird sie zur Wirklichkeit: die formierte Gesellschaft. Nur: Was der Zigarre rauchende Vater der "sozialen Marktwirtschaft" als gemeinschaftsstiftende Absicherung des Kapitalismus in den Vierzigern erdacht und in den Fünfzigern umgesetzt hatte, schickt sich an, dieselbe aufzufressen. Politiker aller Parteien fordern nationale Gefolgschaft, Verzicht und bedingungsloses Eingehen auf die Gesetze des weltweiten Wettbewerbs. Alles wird ihm untergeordnet: das Sozialsystem, die innere Sicherheit, selbst die Demokratie. Gewinnen wird, wer sich als innovativster Manager des Unternehmens Deutschland präsentiert. Das Modell einer autoritär formierten Konsensdemokratie zeichnet sich ab, die nur noch diejenigen zu Wort kommen lässt, die "deutsche" Interessen formulieren. An diesem Buch lässt sich auch studieren, wie weit wir in diesem Prozess inzwischen vorangeschritten sind ...

Formierte Gesellschaft Neoliberalismus Neunzigerjahre 90er-Jahre Autoritarismus Nationalismus